P.
Simon Schreck
Der erste Prior oder
Provikar (weil das Haus zu klein war, um einen
richtigen Prior zu haben; oder weil die
staatliche Genehmigung noch nicht eingetroffen
war; oder weil er außer der Reihe und nicht vom
Kapitel zum Hausobern ernannt worden war) war
Simon Schreck. Pater Simon Schreck ist am 14.10.1846
in Karlstadt /Ufr. geboren und auf den Namen Adam
getauft worden. 1868/69 machte er sein Noviziat
in Germershausen. Am 5.April 1873 wurde er zum
Priester geweiht. Nachdem er Prior in Fährbrück
gewesen war, versah er dieses Amt in
Germershausen von 1891 bis 1894, war 1894 bis
1898 in Würzburg und wurde dann Prior in Fuchsmühl,
wo er bis 1902 im Amt blieb, vier Jahre also.
1902 wurde er zum Subprior in Münnerstadt
ernannt und ging 1905 in die Wies bei Freising
wiederum als Prior. 1908 wurde er als Spiritual
auf den Domberg zu Freising berufen, war also
geistlicher Betreuer der Priesterseminaristen der
Erzdiözese München-Freising, ein ehrenvolles
und verantwortungsreiches Amt. Nicht umsonst
wurde er mit dem Titel "Geistlicher Rat"
ausgezeichnet. 1927 kehrte er nach Würzburg zurück
und starb daselbst im Jahre 1932 am 30 .
September. (Liber MortuorumNr. 1608,
Seite 589)
P.
Gregor Uth
war eine noch
interessantere Persönlichkeit. Am 21. Dezember
1872 geboren machte er am 9. Oktober 1893 in Münnerstadt
Profeß. Am 1. August 1897 wurde er zum Priester
geweiht. Auch er war zunächst in Fährbrück als
Prokurator, wurde 1898 nach Fuchsmühl versetzt,
war aber 1901 schon wieder Prokurator in
Germershausen. Der damalige Generalprior Tomas
Rodriguez, ein Spanier, befahl den deutschen
Augustinern, ihren polnischen Mitbrüdern zu
helfen. So kam P.Gregor 1905 als Prokurator nach
Krakau, war 1908 bis 1910 und wieder ab 1924
Prior daselbst. 1925 - 1935 amtierte er als
Commisarius Generalis, d.h. als Stellvertreter
des Generalpriors. Da der Augustiner in Polen zu
wenige waren, konnten sie keine Provinz bilden
und hatten auch keinen Provinzial. Sie waren
unmittelbar dem Generalprior in Rom unterstellt,
der sich vor Ort durch einen Kommissar vertreten
ließ. P. Gregor starb am 11. September 1941 in
Krakau. (Liber Mortuorum Nr. 1618
Seite 593)
Br.
Martin Schanz
ist am 3. Februar 1841 in
Schallfeld geboren und wurde auf den Namen "Aquilin"
getauft. Am 17. Juli 1868 legte er in Münnerstadt
die Gelübde ab. Er blieb wohl zunächst in Münnerstadt,
zeitweise auch als Koch. 1882 kam er nach Fährbrück.
Am 13. August 1887 brach er nach Germershausen
auf. Das dortige Kloster war im Laufe des
Kulturkampfes, der alle Ordensleute vom Gebiet
der preußischen Monarchie verbannte, von den
Augustinern geräumt worden - zwangsweise,
versteht sich. 1887 konnten die Mitbrüder nach
Germershausen zurückkehren. 1898 kam Bruder
Martin als Küster, Schneider und Gärtner nach
Fuchsmühl - ein vielseitiger Mann also. 1902 war
er aber schon wieder in Münnerstadt. Er kehrte
noch einmal 1916 nach Fuchsmühl zurück. 1920
war er in Münnerstadt und blieb dort, bis er am
12. Oktober 1924 daselbst starb. (Liber
Mortuorum Nr. 1597 S. 585).
Br.
Gratia Mehling
schließlich ist am27. Mai
1867 in Dipbach geboren und hörte auf den
Taufnamen "Michael". Dipbach gehört
heute zur Pfarrei Bergtheim. Bruder Gratia legte
am 22. Februar 1892 in Würzburg die Profeß ab.
Im Totenbuch steht, er sei bereits 1896 für
Fuchsmühl bestimmt gewesen, was möglich ist,
wenn P. Pius auf seiner Rückreise von Rom
bereits 1895 mit Bischof Senestréy über eine Gründung
in Fuchsmühl gesprochen haben sollte. 1899 war
Bruder Gratia schon wieder in Münnerstadt und
zwar als Bäcker. Der liber Mortuorum verzeichnet
dann: 1901, 1902, 1905, 1908 Fährbrück. Er
starb am 30. August 1911 in Münnerstadt. (Liber
Mortuorum Nr. 1576, Seite 579).
(Quelle: Desiderius
Gesterkamp OSA, Liber Mortuorum (= Totenbuch), Würzburg
1972)
Am
1. März 1898 zogen die "schwarzen Mönche"
in Kloster und Wallfahrtskirche Fuchsmühl
offiziell ein. Erst am 6. November wurde die
Genehmigung der Niederlassung duch das Bayerische
Kultusministerium ausgesprochen. P. Pius kommt in
seinen Visitationsberichten zweimal auf die Gründung
dieses Klosters zu sprechen.
Der zweite Bericht des P.
Pius Keller sei aufgeführt:
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